DAS Highlight im Herbst

Teilnehmer:
Uwe Jankowski, Ludger Lüschen, Wolfgang Heising (Fr./Sa./So ), Michael Linke (Mo./Di. ), Fred Droegmöller ( So./Di. ), Christa Lüschen, Kerstin Rengstoff- Dreyer, Annedorte Mahlstedt, Motte Singelmann, Sabine Ludwig, Karin Jülke

Wovon träumt der  Hoyaer Durchschnittsruderer, wenn die Saison sich dem Ende entgegenneigt? Mit dieser Frage mag Uwe Jankowski sich auseinandergesetzt haben, als er eine Wanderfahrt auf Fulda und Oberweser organisierte. Gleichzeitig ermöglichte er so erstmalig den RV Hoya- Ruderinnen, in einer Barke zu rudern. Während der Wanderfahrt stellte sich dann eindeutig heraus, dass er klug geplant hatte, wir konnten als gemischte Mannschaft wunderbar zusammen rudern und hatten sehr viel Spaß miteinander.

Quartier nahmen wir in der Jugendherberge von Uslar.

Freitag, 29.09.2000

Wetter: sonnig und warm

Anreise nach Uslar, Start 15°° Uhr ab Bootshaus mit RVH-Bus und mit Kerstins Auto

Zunächst fuhren wir bis zur Autobahnraststätte Hildesheimer Börde, wo wir Motte abholten. Wegen eines angekündigten Staus  verließen wir die Autobahn an der Abfahrt Northeim Nord und fuhren dann im Schneckentempo durch Northeim in Richtung Uslar. Gegen 18°° Uhr landeten wir bei der recht neuen, schönen Jugendherberge und bezogen unsere Zimmer. Annedorte bevorzugte als einzige ein Einzelzimmer, da sie sich am Vortag den Magen verdorben hatte und Ruhe suchte.

Wir alle mussten  zwei Duschen und zwei übel riechende Klos miteinander teilen.

Schnell merkten wir, dass die Zimmer sehr eng und die Betten ziemlich unkomfortabel waren, dennoch fühlten wir uns in unserer Gemeinschaft sehr wohl.

Abends fuhren wir nach Uslar City, haben uns  die schöne Altstadt angeschaut und   anschließend bei einem Italiener gut gegessen. Auf dem Rückweg zum Bus kehrten wir noch in einem Straßencafe ein, danach ging es heim in die Jugendherberge, wo wir dann noch vor Mitternacht schliefen.

Samstag, 30.09.2000

Wetter: Frühnebel, später sonnig und warm

Tour: Kassel- Hann.Münden (Fulda)

Nachdem wir um 7°° Uhr aufgestanden waren, gab es zum Frühstück frische Brötchen und leider einen viel zu schlechten Kaffee. Annedorte fühlte sich wieder relativ fit, dafür klagte Christa über heftige Kopfschmerzen, die sie aber nach Einnahme von Schmerztabletten gut in den Griff bekam.

Während der Fahrt nach Kassel kauften wir unterwegs Proviant ein, hauptsächlich Süßigkeiten!

In Kassel, bei der Rudergesellschaft Kassel 1927 (km 78,5) lag sie dann, komplett fertig, unsere Barke, aus dunklem, glänzendem Holz, die Blätter der Riemen waren frisch knallblau gestrichen, ein sehr erfreulicher Anblick!

Wir verstauten unser Gepäck im Boot und ruderten los,  vorbei an der Regattastrecke, an der Riesenspitzhacke (ein Documenta Beitrag von 1982 von C. Oldenburg) , sahen Teile der alten Stadtmauer Kassels und kamen so sehr schnell zur ersten von insgesamt fünf Schleusen auf der gesamten geplanten Strecke.

Nach der ersten Schleusung begann etwas später das untere Fuldatal mit vielen landschaftlich sehr schönen Partien, auf der rechten Flussseite lag Niedersachsen, auf der linken Hessen. In dem hübschen Ort Spiekershausen bestellten wir vom Wasser aus im Gasthaus Fuldagarten fünf Kaffee, die der Ober uns dann auch am Bootsanleger direkt vor der Gaststätte servierte. Später brachte er sogar noch Sitzkissen, damit wir bequem auf dem Anlieger sitzen konnten. 

Als wir weiterruderten, wurden wir von sehr vielen Motorbooten überholt, wir  unterquerten zwei Eisenbahnbrücken, es war zeitweise doch ganz schön laut!

Die nächste Schleuse, bei der wir ankamen (Staustufe Wahnhausen), hätte um ein Haar unsere schöne Fahrt beendet. Uwe war ausgestiegen, um die Schleusung vorzubereiten, und kam mit der Nachricht zurück, die Schleuse sei außer Betrieb. Ein schwitzender Gummibootfahrer bot uns seinen Bootswagen an, um die Barke umzutragen. Wir mussten aber erkennen, dass der Wagen für unser Boot viel zu klein und instabil war. Der gleiche hilfsbereite Motorsportler musste uns dann wenig später darauf hinweisen, dass wir die Schleusung selbst durch Ziehen einer Schnur in Gang setzen konnten. So konnten wir unsere Fahrt fortsetzen, beglückwünschten einer Angler der vor unseren Augen einen gut 60 cm langen Hecht aus der Fulda holte und mussten noch zweimal mit Selbstbedienung schleusen. Bei der letzten Schleusung kam es durch Mottes  Pinkelpause in freier Natur fast zu einem Unfall: Ein Fahrradfahrer war so irritiert, dass er beinahe die Böschung  herabgefahren wäre. Motte zog sich bei der Aktion Brennnesseln in ihren Einteiler, was ihr etwas Unbehagen bereitete.

Bei km 107 machten wir am späten Nachmittag unser Boot beim Mündener RV fest und waren froh, die erste Etappe in kaum strömendem Wasser so gut überstanden zu haben. 

Abends traf Fred  in der Jugendherberge ein, wir gingen alle zusammen im 4 Sterne Hotel Mentzinger essen, waren wenig begeistert vom trägen Service, haben  aber dennoch gut gegessen und gut getrunken. Annedorte und Karin teilten sich den Federweißenvorrat des Hauses ( 2 Glas, danach war Federweißer aus!), Uwe und Sabine tranken zur Anregung der Verdauung Weizenbier aus Flensburger Flaschen und waren recht skeptisch, ob es wohl wirken möge.

Sonntag, 01.10.2000

Wetter: nebelig, stark bewölkt, z.T. kalter Wind

Tour: Hann.- Münden – Bad Karlshafen 

Am frühen Sonntagmorgen wurde den männlichen Wanderfahrtteilnehmern bewusst, dass sie ihren Wecker umsonst mitgenommen hatten, sie wurden nämlich von nun an jeden Morgen vom Gackern der Frauen geweckt, bei denen im Zimmer sofort nach dem Erwachen gute Laune herrschte. An diesem Morgen klagten mehrere Teilnehmer über Abführprobleme, selbst das Weizenbier hatte nicht die erhoffte Wirkung!

An diesem Morgen war es sehr nebelig, so dass man während  der Autofahrt nach Münden nichts von der Landschaft sehen konnte. Nur beim Vorbereiten der Barke tropften  einzelne  Regentropfen herab, wir ruderten  ungefähr um 10: 30 Uhr los. Nach gut einem Kilometer kamen wir zur Schleuse Hann.-Münden, wo wir zusammen mit einem Ausflugsdampfer die letzte! Schleusung des Jahres mitmachen durften. Ohne den Ausflugsdampfer wären wir nicht mehr geschleust worden, belehrte uns der Schleusenwart, da ab 01.10. Winterpause ist. Glück gehabt!

Wenig später erlebten wir dann den Zusammenfluss von Werra und Fulda am Weserstein (bei km 108,9 endet die Fulda). Dort haben wir erst mal etliche Fotos geschossen und  uns von der bis dahin ungewohnten Strömung treiben lassen. Bei km 9,2 sind wir gegen die reißende Strömung in Vaake angelegt und haben  bei Sonnenschein an der Weser Kaffee getrunken und Sahnetorte gegessen. An diesem Tag haben wir häufig die Strömung zum Treiben und den Wind zum Segeln ausgenutzt. Wolfgang war als Steuermann  gleichzeitig auf Fotosafari und hat mit sämtlichen Apparaten Fotos geschossen. Uwe stand die Zufriedenheit ins Gesicht geschrieben, er strahlte. (Barke liegt wie Schwein auf Sofa!) Am Nachmittag erreichten wir den Solling, wir ruderten durch herrliche Waldgebiete. Bei km 44 erreichten wir Bad Karlshafen, wo wir in einem Schutzhafen  festmachten. Während einige Ruderer die fehlenden Autos holten, kehrten Annedorte, Christa, Sabine, Karin und Uwe im Cafe Kaiser Wilhelm ein, um sich dort aufzuwärmen.

Abends holte Wolfgang Michael Linke vom Northeimer Bahnhof ab. Gemeinsam saßen wir noch lange im Gasthaus unter den Linden, wo wir endlich ein Lokal gefunden hatten, das uns allen zusagte. Später verabschiedeten sich Fred und Wolfgang, die beide am Montag wieder arbeiten mussten.

Montag ,02.10.2000

Wetter: kein Regen, teils sonnig teils kühl

Tour: Bad Karlshafen- Holzminden

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Bad Karlshafen, von da aus ruderten wir 10:50 Uhr bei Sonnenschein los, kamen vorbei am Kernkraftwerk Würgassen und mussten wenig später wegen Pinkelpause beim Wassersportverein Beverungen anlegen.

Die Fahrt ging weiter vorbei an dem hübschen westfälischem Amtsstädtchen Beverungen, ungefähr nach weiteren 10 Kilometern  sahen wir die Porzellanmanufaktur Schloss Fürstenberg auf einer Höhe liegen. Wenig später konnten wir beim RV Höxter anlegen. Von dort aus machten wie uns zu einem Spaziergang durch die schöne Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern auf. In einem Straßencafe aßen wir eine Kleinigkeit, es war plötzlich recht kühl geworden, so dass wir ziemlich froren. Um 15:30 ruderten wir weiter  vorbei an der ehemaligen Reichsabtei und Schloss Corvey. Motte hatte sich lange erfolgreich vor dem Steuern gedrückt und war nun dazu überredet worden. Plötzlich kam ein Ausflugsdampfer auf uns zu, der dermaßen hohe Wellen hinter sich herzog, dass eine Welle über Ludger hinweg in unsere Barke schwappte. Motte mag wohl in der Situation Blut und Wasser geschwitzt haben, aber wir hatten alles gut im Griff. (Uwe beißt sich die Zunge blutig, wenn Motte steuert!)

Bei km 80,o kurz vor der Holzminder Straßenbrücke  fuhren wir am rechten Ufer in eine enge versandete Yachthafeneinfahrt ein. Auf einer hölzernen Fußgängerbrücke blieben viele Passanten stehen, um unser gewagtes Manöver zu beobachten. Gerade  als wir unter Applaus der Zuschauer an einem alten wackeligen Anleger festmachen wollten, kamen wir so abrupt zum Stehen, dass es Annedorte  von den Füßen riss und sie verkeilt am Steuermannsplatz zum Liegen kam. Glücklicherweise hatte sie sich nicht verletzt, sie selbst und wir anderen mussten mal wieder Tränen lachen. Beim Verlassen dieses alten Schutzhafens  mussten wir über einen Jägerzaun klettern und wussten so , dass unser Boot in dieser Nacht gut geschützt lag. Während der Rückfahrt nach Uslar herrschte Sonnenschein, es war wunderbar warm im Auto. Kerstins Schuhe stanken nach Hundesch.....,daraufhin putzte sie in der Jugendherberge überm Waschbecken ihre Schuhe mit einer Klobürste. (nachdem ihr niemand eine Zahnbürste  dafür leihen wollte)

Abends saßen wir dann wieder im Gasthaus unter den Linden, Fred kam etwas später von Hoya aus nach. Auf unserem nächtlichen Heimweg in die Jugendherberge  entdeckten wir zwei Betrunkene, die mitten auf der Straße lagen. Michael half ihnen hoch und brachte sie nach Hause (Pastorenstr.11)

Dienstag ,03.10.2000

Wetter: teils sonnig, teils windig und kühl

Tour: Holzminden- Bodenwerder

Am letzten Tag unserer Fahrt mussten wir noch früher als sonst aufstehen, weil wir  packen und aufräumen mussten.

Wir starteten um 10 °° Uhr vom Holzminder Schutzhafen aus, den wir ohne größere Probleme verlassen konnten. An den Vortagen hatten wir  schon viele Fischreiher gesehen, am Dienstag konnten wir aber unzählig viele beobachten!  Am rechten Ufer  sahen wir die Domäne Forst liegen und  an diesem Tag ruderten wir an mehreren Aalreusen vorbei. Am linken Ufer lag die Stein- oder Teufelsmühle, wo aus den Felswänden ein starker Quell hervortritt. Auf der Höhe des Hauptfelsens steht ein Denkmal für Senator F. W. Meyer, Hameln, u.a. Begründer des Rudersports im mittlerem Oberwesergebiet. Später sahen wir am rechte Ufer  die „ Hannover’sche Loreley“ . Im Laufe dieses Streckenabschnittes bemerkten wir, dass die Strömung langsam nachließ. Außerdem veränderte sich die Landschaft, durch die wir uns bewegten, oft gingen die bewaldeten Hügel über in weite geschwungene Ackerflächen.

Mittags machten wir eine Pause in Rühle, wo wir Kitzinger Ruderer beim Verladen ihrer Barke beobachten konnten.

Bei km 108,9 direkt hinter Aalreusen fuhren wir an unserem letzten Tag in einen kleinen Hafen am rechten Ufer, dort wurden wir schon erwartet von dem Ehepaar, das für den Rücktransport unserer Barke sorgen wollte. Gemeinsam verluden wir die Barke auf den Anhänger, riggerten ab und putzten das Boot gründlich.

Anschließend traten wir die Heimreise an.

Insgesamt haben wir 139,3 km zurückgelegt, davon 30,4 km auf der Fulda und 108,9 km auf der Weser.

Diese gemischte Barken-Wanderfahrt hat uns allen so viel Spaß gemacht, dass ich mich, wie wahrscheinlich alle anderen Teilnehmer auch, jetzt schon auf die nächste Tour freue.

Karin Jülke, 07.10.2000

Über uns

Gründungsjahr des Rudervereins ist 1926, zunächst als „Wassersportliche Vereinigung, das erste Bootshaus wurde 1931 an dem heutigen Standort errichtet. Ab 1963 wurde mit Einweihung unseres jetzigen Clubhauses zeitgleich der Name  „Ruderverein Hoya von 1926 eV“ geführt.

In den 70iger Jahren fand sich in Hoya eine Basketballmannschaft und da viele Mitspieler auch Ruderer waren, kam es 1978 zur Aufnahme der Basketball- Abteilung in den Ruderverein Hoya. Eine richtige und immer noch gute Entscheidung!

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